Die Idee entstand nach einem Besuch bei “Guitar Repairs” in Gams (Schweiz, direkt gegenüber von Lichtenstein). Dort stand eine kleine Gitarre mit einer Decke aus Bergüner Fichtenholz und Eibe aus dem Hyde Park in London. Der Klang hat mein Herz sofort überzeugt, nur mein Verstand sagte damals nein (Geldbeutel war leer).
Auf der Basis einer Klassik-Gitarre von 1898 habe ich den Korpus um etwa 10% vergrößert und die Proportionen nach “meiner Geheimrezeptur” angepasst. Geplant war das Modell1 als 12 Bund Variante mit kurzer (635mm) Mensur und als 13 Bund Variante mit extralanger Mensur (660mm).
Das allererste Modell aus in dieser Form war eine Fanned Fret Gitarre mit Mensur von 660mm auf 705mm (gebaut von Pascal Wolke, 2016), da ich die “schrägen Bünde” selber testen wollte. Und ich wollte eine Bariton mit einem kleinen Korpus für einen klar definierten Ton. Das Ergebnis hat nicht nur mich positiv überrascht!
Zwei weitere, etwas verbreiterte „P“-Prototypen entstanden dann ein Jahr später (2017) im Zuge meines Projektes „Tonaler Vergleich von unbehandelten und torrifizierten Bodenhölzern“. Alle drei Instrumente gingen durch viele Hände, die Rückmeldungen ermutigten zum Weitermachen. Das allerdings dauerte einige Zeit.
Im Dezember 2023, auf den Tag genau rechtzeitig zum Workshop mit Eric Lugosch bei mir im Atelier, lieferte Stefan Meigel das als 12 Bund mit normaler Mensur bestellte Modell (also eine P-12/650). Mit “Standardhölzern” von allerbester Qualität: eine von mir in Bergün handselektierte Schweizer Mondfichtendecke mit starker Haselfichte aus 2016, alter Ostindischer Palisander aus den 90iger Jahren (in dieser Qualität heute nicht mehr zu bekommen) und alter Honduras-Mahagoni aus Stefans Beständen.
Eric Lugosch spielt eine Ryan – die ist in einer ganz anderen Preisklasse. Der P-12/650 Prototyp konnte in allen Belangen mithalten und beherrschte den Raum. Also bekam diese Gitarre den Namen “The Emperor” (auch passend zur adeligen Herkunft des Namens Lugosch (eigentlich de`Lugosch).
Eric meinte nur: ja, wenn diese Gitarre eine kurze Mensur und Cut-Away hätte, täte er sie gleich mitnehmen. Damit war die nächste Spezifikation fertig. Und ja, auch diese Gitarre gibt es bereits. Eine P-12/635 mit Rounded Cut-Away.
Beide Gitarren sind derzeit (Stand Mai 2014) noch im Atelier. Und bis zur GigEX2024 im Oktober bin ich zuversichtlich auch die nächste Variante zu haben: eine P-12/640 mit venezianischem Cutaway – sie bekommt den Namen “Il Doge”.
Selbstverständlich können Sie auch eine “P” mit ihren Spezifikationen in Auftrag geben – die Wartezeit beträgt ca. ein Jahr.